31. März 2020 | News

Nachhaltiges Handeln der EU als Antwort auf COVID-19 gefordert

WWF, EEB und Naturfreunde fordern gemeinsam mit anderen Organisationen anlässlich der durch COVID-19 bedingten Krise in einem gemeinsamen Brief von der EU rasches und nachhaltiges Handeln.

COVID-19 sorgt europaweit für Unsicherheit, insbesondere für ohnehin gefährdete Mitglieder der Bevölkerung. Führungspersonen sind jetzt gefordert, um die Krise in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Soziales in Europa einzudämmen: In einem gemeinsamen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratspräsident Charles Michel und Europaparlamentspräsident David Sassoli rufen nun WWF, das European Environmental Bureau (EEB), Naturfreunde Internationale gemeinsam mit anderen Umweltschutzorganisationen die Europäische Union und ihre Organe dazu auf, den Weg in Richtung einer resilienten, nachhaltigen und Wirtschaft – gemäß dem European Green Deal – weiter zu verfolgen. Als Mitglied des EEB unterstützt auch ÖKOBÜRO diesen Aufruf.
 
Während im Brief die bisherigen Bestrebungen und Maßnahmen der Kommission gutgeheißen werden, betonen die AutorInnen den dringend nötigen raschen Übergang zu einer klimaneutralen, zirkulären Wirtschaft, die Umweltschutz, Gesundheit und Wohlbefinden ermöglicht und niemanden zurücklässt. Dazu werden wichtige Schritte angegeben, die beispielsweise eine transparente und ökologisch nachhaltige Investition anstatt eines „Business-as-usual“ enthalten.


Wirtschaftliche Stimuli müssten Betrieben eine Umstellung auf nachhaltige Wirtschaftsmodelle ermöglichen, die zu einer höheren Rentabilität öffentlicher Investitionen führen werden, so die AbsenderInnen. Die Unterstützung größerer Unternehmen sollte u. a. direkt an die Einhaltung des Übereinkommens von Paris gekoppelt sein. Dies werde zu langwährenden Arbeitsplätzen in sauberen Sektoren führen und so zur wirtschaftlichen Erholung beitragen, während gleichzeitig Widerstandsfähigkeit für zukünftige Krisen aufgebaut wird.

Die konkreten Forderungen an die EU und ihre Mitgliedstaaten:

  1. Verteilung der Konjunktur- und Rettungspakete anhand des European Green Deals sowie des Übereinkommens von Paris.
  2. Fiskalregeln zugunsten einer Dekarbonisierung der Wirtschaft reformieren.
  3. Weitreichende nachhaltige Initiativen öffentlichen Interesses implementieren, die zur Emissionsreduktion führen und der Gesundheit von Menschen und Ökosystemen zugutekommen.
  4. EU-Finanzpolitik auf verstärkte Investition in grüne Sektoren ausrichten, u. a. durch mehr Transparenz für InvestorInnen und eine standardisierte CSR-Offenlegung.
  5. Zukünftige Gesundheitskrisen durch Maßnahmen gegen Klimawandel und Biodiversitätsverlust verhindern, da diese Faktoren neben anderen Auswirkungen eine Verbreitung von Infektionskrankheiten begünstigen.

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