Um die Ziele eines naturverträglichen Ausbaus von Photovoltaik bis 2030 zu erreichen, braucht es ein strukturiertes Vorgehen. Die Umweltorganisationen und VERBUND sehen dafür einen “bundesweiten Photovoltaik-Masterplan" als wesentliche Maßnahme. Darin sind die Ausbauziele des Bundes in den Bundesländern verbindlich und naturverträglich zu regeln sowie die unterschiedlichen Vorgaben zu harmonisieren.
Naturverträglichkeit sichern
Durch eine strategische Planung in Form eines bundesweiten PV-Masterplans kann eine effiziente und naturverträgliche Flächenplanung und -nutzung sichergestellt werden. Dafür sollen anhand von bundesweit einheitlichen Kriterien (z.B. netztechnische-, Umwelt- und Naturschutzkriterien) die Flächen hinsichtlich ihrer Eignung für PV-Freiflächenanlagen geprüft, und im Rahmen einer Zonierung, zu Ausschluss-, Abwägungs-, und Eignungszonen deklariert werden. Freiflächen in Nationalparks und Wildnisgebieten sowie in Naturschutzgebieten sollen jedenfalls von einer Verbauung ausgeschlossen werden. In Abwägungszonen wie Natura 2000 oder UNESCO-Biosphärenparks sollen nach Durchführung einer erfolgreichen Naturverträglichkeitsprüfung PV-Anlagen auf Teilflächen errichtet werden können.
Klarer Rahmen beschleunigt Umsetzung und erhöht Akzeptanz
Wichtig ist, dass die Planung im Rahmen einer Strategischen Umweltprüfung am runden Tisch durchgeführt wird, wo alle relevanten Stakeholder wichtige Grundsatzfragen gemeinsam klären. Das Ergebnis soll für Folgeprozesse wie Genehmigungsverfahren Bindungswirkung entfalten. Dadurch werden Doppelprüfungen zu vermieden, und eine Entlastung auf Projektebene ermöglicht. Auch die frühzeitige Einbeziehung der Öffentlichkeit bei der Planung einer PV-Anlage ist notwendig um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern.
Vorrang für verbaute Flächen und Doppelnutzungen
Bereits verbaute Flächen sollen vorrangig genützt, und das Potenzial für Doppelnutzungen (z.B. Photovoltaik in Kombination mit Landwirtschaft) ausgeschöpft werden. Solche Anlagen sollen auch bei der Fördervergabe bevorzugt werden. Darüber hinaus soll auch das Fördersystem für Photovoltaik-Anlagen insgesamt verbessert und bundesweit harmonisiert werden.
Ein zeitlich paralleler, ausgewogener und zugleich naturverträglicher PV-Ausbau ist aus Sicht der Umweltorganisationen und VERBUND erforderlich, um Diversität im Anlagenmix sowie bei der regionalen Verteilung zu gewährleisten und ein Maximum an Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen.
Die Maßnahmen im Detail sind im Konsenspapier hier abrufbar.