Welche Weichen müssen wir jetzt in Wien stellen, damit wir Klima- und Biodiversität langfristig schützen, aber gleichzeitig soziale Ungleichheiten verringern, nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen und langfristig eine hohe Lebensqualität für alle sichern? ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung und die Umweltschutzabteilung der Stadt Wien (MA 22) widmeten sich am 22.11.2022 dieser und weiteren Fragen im Zuge einer gemeinsamen Veranstaltung im Wiener Rathaus.
Dass die Stadt Wien vor einer großen Transformation steht, von der im Idealfall Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft gleichzeitig profitieren sollten, wurde bereits bei den einleitenden Worten durch Michael Kienesberger, Leiter der Wiener Umweltschutzabteilung und Thomas Alge, Geschäftsführer von ÖKOBÜRO deutlich. Beide waren sich einig: Neben zielstrebigen Maßnahmen der Politik wird es Kooperationen, Dialog und Beteiligungsformate brauchen, um Wien auch in Zukunft klimafit, gerecht und lebenswert zu machen.
Mit dem Klimafahrplan zur klimasozialen Musterstadt
„Wien kann beweisen, dass es sich auszahlt, konsequente Ziele zu setzen“, erklärte Jürgen Czernohorszky, Stadtrat für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal zu Beginn seiner Präsentation, in der er den rund 60 Teilnehmenden vorstellte, was die Stadt Wien sich für die nächsten Jahre vorgenommen hat. Mit über 100 konkreten Maßnahmen soll der Wiener Klimafahrplan den Weg in eine klimagerechte Stadt ebnen, z.B. durch den Ausstieg aus Gas, den Ausbau nachhaltiger Mobilität, durch nachhaltige Gebäude oder das Schaffen von lebenswerten Grätzeln und den Zugang zu Grün- und Erholungsräumen in Wien.
Einen besonderen Stellenwert räumte er auch sozialen Aspekten der Maßnahmen ein: Klimaschutz dürfe nie die soziale Frage aus den Augen lassen und gleichzeitig müssten soziale Maßnahmen ebenfalls dem Klimaschutz dienen. In der Praxis könnten Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen direkt einen positiven Effekt auf Wirtschaft und Soziales haben, z.B. indem die Energiewende und der Ausstieg aus Gas eine hohe Anzahl an Jobs mit Sinn bzw. Green Jobs schaffen und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen in Wien erhöhen können.
So betrifft ein Fokusbereich beispielsweise die „eigenen 4 Wände“, denn die eigene Wohnung soll auch in Zukunft und trotz steigender Temperaturen und Energiepreise ein angenehmer Ort sein. Ein eigener Wärmeplan sieht daher u.a. vor, welche Wärmeversorgung zum Einsatz kommen soll. Auch in der Mobilität sind noch viele Schritte geplant, bis Wien schließlich zur 15-Minuten-Stadt wird, in der hochrangige Infrastruktur (wie S- oder U-Bahnen) in maximal 15 min. von allen erreicht werden können.
Damit sozial gerechter Klimaschutz und große, positive Veränderungen jedoch gelingen können, plädierte er für konkrete, mutige Entscheidungen. Zudem brauche es die Möglichkeit, an Veränderungen teilhaben und aktiv mitwirken zu können. So startete die Stadt Wien als Pilotprojekt sogenannte Klimateams, in denen Bürger:innen selbst über Verbesserungen in der Stadt mitdiskutieren können und die besten Projekte gemeinsam mit der Stadt umgesetzt werden. Als weiteres wichtiges Instrument für die Klimapolitik nannte Czernohorszky außerdem den Wiener Klimarat, der eingerichtet wurde, die Stadt bei der Entwicklung von klimapolitischen Maßnahmen zu beraten.
Auch in Wien ändert sich alles, wenn sich nichts ändert
Weshalb es dringend nötig ist, rasch für den Klimaschutz aktiv zu werden, rief Katharina Rogenhofer (ehem. Sprecherin Klimavolksbegehren, Mitbegründerin Fridays for Future Österreich) in ihrem Vortrag mit deutlichen Botschaften in Erinnerung: Sollten wir unsere Reduktionsziele nicht erreichen und die Erde sich um mehr als 1,5° C erwärmen, würde dies laut eines IPCC-Berichts lebensbedrohliche Konsequenzen für die Hälfte der Weltbevölkerung bedeuten. Gerade Kipppunkte, wie das Auftauen von Permafrostböden seien besonders gefährlich, da sie Kettenreaktionen in Gang setzen können, die nicht mehr kontrollierbar wären und die Erde noch weiter aufheizen würden.
Doch gleichzeitig machte Rogenhofer auch Mut: Wir stünden zwar vor großen, angsteinflößenden Herausforderungen, doch noch könnten wir den Pfad der Erwärmung beeinflussen, auf dem wir uns befinden. Besonders wichtig sind für sie positive Visionen der Zukunft, um zu zeigen, wie sich die Welt zum Besseren wenden kann: Durch Maßnahmen wie die Energiewende, die Entsiegelung von Flächen, oder auch durch weniger Autos auf unseren Straßen könnten nicht nur das Klima und die Umwelt geschützt werden – auch unsere Lebensqualität würde sich erhöhen. „Möchten wir in Zukunft nicht alle gerne auf Hitzewellen, Verschmutzung, Naturkatastrophen und andere Folgen des Klimawandels verzichten?“, stellte Rogenhofer in den Raum. Oft werde Klimaschutz mit Einschränkungen in Verbindung gebracht und dabei ausgeblendet, welche Vorteile und Verbesserungen für uns, unsere Gesundheit, aber auch für die Wirtschaft durch wirksame Maßnahmen entstehen würden.
Daher betonte sie ebenso wie Stadtrat Czernohorszky die Wichtigkeit mutiger Entscheidungen und mahnte, dass Österreich bzgl. der Reduktion der Treibhausgase zu den Schlusslichtern der EU zähle: Nur vier weitere EU-Länder hätten es nicht geschafft, ihre Emissionen gegenüber der 1990er-Jahre zu reduzieren. Was es daher dringend brauche, sei ein wirksamer Plan in Form eines Klimaschutzgesetzes, sowohl bundesweit als auch für die Stadt Wien. Ein CO2-Budget inkl. Reduktionspfad sollte Ausgaben steuern und abbilden, welche Ausgaben und Investitionen klimaschädigend bzw. klimaschützend wirken. Klimaschädliche Subventionen seien rasch abzuschaffen. Rogenhofer betonte, dass sich Klimaschutzmaßnahmen langfristig finanziell rechnen würden, denn sie könnten andere hohe Kosten für Gesellschaft und Wirtschaft aufgrund von Klimawandelfolgen vermeiden. Als konkrete Maßnahmen schlug sie außerdem ein Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung, eine umfassende Verkehrs- und Energiewende sowie Kreislaufwirtschaft vor. Ebenso sei ein Fachkräfte-Aktionsplan nötig, u.a. um neue Green Jobs auch für Menschen in Österreich zugänglich zu machen. Ein EU-weites Lieferkettengesetz sollte darüber hinaus sicherstellen, dass bei uns verkaufte Produkte sozialen und ökologischen Standards entsprechen und wir nicht weiter indirekt zu Menschenrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung, Entwaldung u.v.m. in den Produktionsländern beitragen.
Klimaaktivismus & Stadtpolitik – ein Widerspruch?
Im Bühnengespräch von Stadtrat Jürgen Czernohorszky und Katharina Rogenhofer waren sich beide schnell einig, dass es in den letzten Jahren nicht nur an konkreten Entscheidungen gemangelt hat: Der Erzählung, Klimaschutz würde den Menschen etwas wegnehmen, wird zu wenig entgegnet. Viele Menschen stünden Maßnahmen u.a. aufgrund mangelnder Informationen und Aussagen von Maßnahmen-Gegner:innen kritisch oder ablehnend gegenüber. Gleichzeitig habe ein hoher Anteil der Bevölkerung Angst vor den Auswirkungen der Klimakrise und sei auch in Zukunft direkt davon betroffen. Doppeldeutige oder scheinbar unberechenbare Handlungen der Politik seien in diesem Kontext besonders kontraproduktiv, da sie das Vertrauen weiter senken würden – beispielsweise indem ökosoziale Steuern nur manche Bereiche betreffen, während klimaschädliche (Steuer-)Privilegien erhalten bleiben. In den Augen der beiden Bühnengäste sind konsequentere, verständliche Schritte nötig, in Form klarer Regeln, was bis 2040 passieren muss. Diese würden auch für die Wirtschaft die nötige Planungssicherheit ermöglichen, war sich Rogenhofer sicher.
Auch Beteiligungsformate sollten laut Czernohorszky und Rogenhofer ausgeweitet werden, um Menschen stärker mitzunehmen, sie zum Mitreden zu ermächtigen und um auf ihre Lebensrealitäten besser einzugehen. Soziale Themen seien zwar mit Klimaschutz und Klimawandelanpassung eng verbunden, allerdings würde dies sich nicht in allen Maßnahmen treffsicher widerspiegeln: „CO2-freies Heizen darf nicht teurer sein als Heizen mit fossilen Energieträgern, und auch Mindestsicherungs-Bezieher:innen müssen die Möglichkeit haben, ihre Gastherme zu tauschen“, so Czernohorszky. Es brauche daher Gesetze und Förderungen auf Bundesebene, wie das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz, da die Länder ohne Vorgaben des Bundes die Wärmewende nicht schaffen können, unterstrich er. Er regte auch an, Ungleichheiten klar zu benennen und beispielsweise internationale Unternehmen zu besteuern, um immer stärkeren Schieflagen entgegenzuwirken.
Aus der Praxis: Lebensmittelrettung weiterdenken
Lebensmittel vor der Abfalltonne zu retten, ist bereits ein sehr nachhaltig orientiertes Unternehmensziel. Schließlich wäre Lebensmittelverschwendung auf Platz 3 der größten Treibhausgas-Emittenten, wenn sie ein Land wäre. Als Tobias Judmaier, der Gründer von iss mich! seinen Catering-Service während der COVID-19-Pandemie stark einschränken musste, wollte er jedoch genauer hinsehen: Ist es wirklich nachhaltig, Speisen aus geretteten Lebensmitteln in Einweg-Gläsern zu vertreiben? Da das Unternehmen ab März 2020 gezwungen war, den Catering-Betrieb größtenteils einzustellen, sollten die Produkte in Pfand-Gläsern verkauft werden. Da jedoch die möglichen Vertriebspartner:innen nicht bereit waren, die Pfand-Gläser zu verkaufen und zurückzunehmen, ließ Judmaier eine Analyse durchführen: Fiele das Pfand weg, würde das Einweg-Glas (ohne Rezyklatanteil) pro Portion weit mehr CO2-Emissionen verursachen als der gesamte Inhalt. Schließlich fiel die Entscheidung auf ein eigenes Versandmodell: Heute verschickt iss mich! in ganz Österreich CO2-neutral mit der Post und in Wien mit dem Rad. Die Pakete enthalten ein Rücksendeetikett, mit dem die leeren Gläser im selben Karton wieder retourniert werden können. So konnten 2022 bei ca. 400 Bestellungen 360 Versandkartons, 1.500 Produktkartons und 9.200 Gläser eingespart werden. Mehr Informationen zu iss mich!
Neue Wirtschaftsmodelle als Schlüssel zur klimasozialen Musterstadt?
Was sind die Voraussetzungen dafür, dass sozial und ökologisch nachhaltige Wirtschaftsmodelle sich durchsetzen und eine Stadt wie Wien mitgestalten?
Thomas Kaissl (Partnerships Director, Climate Lab des Impact Hub Vienna) berichtete in seinem Vortrag „Die Rolle nachhaltiger, sozialer Wirtschaftsmodelle für aktuelle und zukünftige Generationen“ von den wesentlichen Faktoren für die Entstehung innovativer Geschäftsideen und teilte seine Erfahrungen aus der Arbeit des Impact Hub.
Als wichtigen Faktor nannte Kaissl, dass ein gutes „Business Case“ immer eine ideale Mischung aus ökologisch, sozial und wirtschaftlich sein müsse, um sich durchzusetzen. Damit dieses entstehen kann, müssen aber Menschen und Akteur:innen zusammenkommen, da Innovation in Isolation meist nicht entstehe. Besonders gut sei es, wenn die Zusammensetzung des Teams möglichst hetereogen ist, z.B. indem neben Programmierer:innen und BWL-Absolvent:innen auch die Kreativwirtschaft oder ganz andere Projektpartner:innen einbezogen werden. Darüber hinaus brauche es gezielte Formate, um Projekte nicht nur finanziell zu fördern, sondern zu kuratieren und einen Rahmen bzw. ein Ökosystem zu schaffen, in dem sie sich weiterentwickeln können. Und letztlich brauche es neutrale Orte und Raum zum Experimentieren. Als konkretes Beispiel nannte Kaissl das Programm ReWien, das von Impact Hub und OekoBusiness Wien gemeinsam durchgeführt wird, oder auch das Climate Lab des Impact Hub, das es mit der Bereitstellung von Raum und verschiedenen Formaten ermöglicht, Ideen zu begleiten und zu Projekten zu entwickeln.
Schließlich sei der wichtigste Faktor für die Entstehung innovativer Unternehmen der politische Wille, tolle Ideen mit gezielten Programmen zu unterstützen. Gleichzeitig zeigte sich Kaissl überzeugt, dass Impulse von innovativen Unternehmer:innen wiederum den politischen Willen stärken und auch in der Wirtschaft einen Kulturwandel bedingen können. So könnten auf gute Beispiele weitere gute Beispiele folgen.
Podiumsdiskussion: Von tanzenden Silos und der Arbeitswelt der Zukunft
Die Podiumsdiskussion setzte sich schließlich mit der zentralen Frage auseinander, wie sich Soziales, Umwelt und Wirtschaft im Sinne der Agenda 2030 in Wien gemeinsam adressieren lassen und was dazu nötig ist. Thomas Hruschka (Stadt Wien, Umweltschutz) erklärte dazu u.a., dass gerade abteilungsübergreifende und interdisziplinäre Kontakte sowie der Dialog mit verschiedenen Stakeholdern wichtig seien, um aus thematischen Silos auszubrechen. „Wir brauchen zwar Fachexpert:innen in den einzelnen Themenbereichen, doch die Silos müssen miteinander tanzen können und flexible Strukturen schaffen“, so Hruschka.
Johannes Wahlmüller (GLOBAL 2000) nannte als einen wesentlichen Schritt für die nahe Zukunft den Ausstieg aus fossilen Energieträgern, regte aber auch an, nicht nur über Heizungstausch, sondern auch über thermische Sanierung zu sprechen denn noch sei die Sanierungsrate in Wien äußerst niedrig.
Auch im Bereich der Mobilität und im öffentlichen Raum sei noch viel zu tun, so sei das öffentliche Verkehrsnetz in Wien zwar gut, doch sei sehr viel Raum für motorisierten Individualverkehr reserviert, was die Verfügbarkeit von Freiräumen in der Stadt einschränke. Über Beteiligungsprozesse ließen sich seiner Meinung nach auch viele Konflikte in diesem Zusammenhang lösen (z.B. bei der Frage „Parkplatz vs. Grünraum“).
Ein zentrales Thema war zudem die Bewusstseinsbildung und der Abbau von Konflikten zwischen Maßnahmen-Gegner:innen und -Befürworter:innen. So sprach Helena Wieländner (Fridays for Future) die Frustration junger Menschen an, da sie sich nicht gehört fühlen und ihre Sorgen, aber auch die Warnungen der Wissenschaft nicht ernst genommen würden. Benjamin Benedikt Narodoslawsky (Falter) meinte zu diesem Punkt, dass Medien hier eine wichtige Rolle einnehmen könnten, um Diskussionsräume aufzumachen. Auch wenn klassische Medien lange nicht alle Menschen erreichen können und Bewusstseinsbildung nicht alleine über Medien funktionieren könne, würden sie dennoch dazu beitragen, dass wichtige Themen wie die Klimabewegung aufgegriffen und thematisiert werden. Es sei allerdings wichtig, nicht nur negative Bilder zu vermitteln, sondern Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, um zu verhindern, dass Menschen sich ganz von den Inhalten abwenden.
Beate Littig (Institut für Höhere Studien) erklärte als problematischen Faktor im Diskurs rund um Klimaschutz, dass in der Diskussion oft ein starker Fokus auf dem privaten Verhalten liege und Verantwortlichkeiten hin- und hergeschoben würden. Sie ist der Meinung, dass die Politik mehr tun muss, wenn sie ihre Pflichten ernst nimmt, z.B. indem sie Infrastruktur bereitstellt, um Menschen ein klimasoziales Leben zu ermögliche. Um das Verhalten innerhalb der Bevölkerung zu ändern, reiche Bewusstseinsbildung nicht aus: Menschen bräuchten Bezugsgruppen, Gewohnheiten, aber auch Erfahrungsmöglichkeiten, um Verhaltensänderungen ausprobieren zu können.
Doch wie können Menschen stärker in Klimapolitik eingebunden werden? Thomas Hruschka rief dazu in Erinnerung, dass wir bereits viele Menschen ausschließen, wenn wir nur über das Thema sprechen – Für die Inklusion verschiedenster Bevölkerungsgruppen müssten auch andere Formate als Gespräche gewählt werden, z.B. durch die Möglichkeit, Zukunftsvisionen zu zeichnen oder Räume zu schaffen, in denen nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ mitwirken möchten. Helena Wieländner ergänzte, dass eine wichtige Voraussetzung partizipativer Prozesse sei, dass diese in verbindliche Schritte fließen, da sonst starke Verdrossenheit entstehen könne und sich die involvierten Personen womöglich ganz vom Thema oder von Partizipationsformaten abwenden.
Die Diskussion widmete sich schließlich auch dem Thema der Arbeitswelt der Zukunft: Wie kann diese nachhaltiger werden und was was heißt das überhaupt? Beate Littig merkte an, dass die in Wien geplanten zusätzlichen Green Jobs zwar positiv seien, man aber genau hinsehen müsse: Wer in „guten“ Green Jobs arbeiten könne, werde durch die Ausbildung beeinflusst und hänge damit auch mit unterschiedlichen Chancen der Geschlechter zusammen. Daher müsse man darauf achten, einen gleichberechtigten Zugang zu diesen neuartigen Jobs zu ermöglichen. Zudem sei nicht jeder Green Job wirklich „grün“, beispielsweise seien digitale Dienstleistungen keineswegs automatisch ökologisch, da sie u.a. zu hoher Ressourcenextraktion und hohem Stromverbrauch beitragen würden. Auch die Arbeitsbedingungen sollten wir dabei beachten und für Arbeit neu definieren, was wir darunter verstehen: Gerade in privaten Haushalten werde beispielsweise sehr viel unbezahlte Arbeit (oft von Frauen) geleistet.
Auch Helena Wieländner schloss sich dieser Meinung an und ergänzte, dass bereits jetzt die Weichen gestellt werden müssten, um Menschen in die Jobs der Zukunft zu bringen, da diese nicht einfach aus ganz anderen Branchen wechseln könnten. Für zukünftige Generationen sei es besonders relevant, dass Arbeit fair bezahlt wird und noch Freizeit bleibt.
Weiterführende Links
- Zum Programm
- Präsentation von Stadtrat Jürgen Czernohorszky
- Presseaussendung der Stadt Wien zur Veranstaltung
- Präsentation Katharina Rogenhofer
- Zum Buch „Ändert sich nichts, ändert sich alles – Klimapolitik, Beteiligung und Wege aus der Klimakrise“
- Präsentation iss mich!
Hinweis zum Programm: Florian Wukowitsch (Arbeiterkammer Wien) sowie zwei weitere Praxisbeispiele Nut & Feder und Fairmittlerei waren leider verhindert.