4. April 2022 | News

Die "Wiener Strategie zur Pestizidminimierung" ist beschlossen

Die Bemühungen der Stadt Wien zur Verminderung von Pestiziden, initiiert von Peter Weish,  ist ein good-practice Beispiel für die NGO-Beteiligung.

Der massive Rückgang der Insektenvielfalt ist eine ernstzunehmende Folge der Biodiversitätskrise. Ein wesentlicher Faktor für den Verlust an Arten sind Pestizide in der Landwirtschaft und der gärtnerischen Pflege. Um dem Pestizideinsatz in der Stadt Wien zu entgegenzuwirken, regte der langjährige ÖKOBÜRO-Vorsitzende Peter Weish 2018, als Mitglied des Wiener Umwelt- und Naturschutzbeirates, die Erfassung des Pestizideinsatzes an, um demzufolge Minimierungsstrategien zu entwickeln. In Arbeitsgruppen, wo auf kooperative Multi-Stakeholder-beteiligung gesetzt wurde, erarbeiteten Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Bund, städtischen Unternehmen, Umweltorganisation u.v.m. letztendlich eine Strategie, die zu positiver Überraschung bei Vertreter:innen von Umweltorganisationen führte. Letzte Woche wurde die „Wiener Strategie zur Pestizidminimierung“ im Gemeinderat beschlossen.


Die Maßnahmen der Strategie reichen von einer Bildungsinitiative, der Nachschärfung von gesetzlichen Rahmenbedingungen zu einer Ökologisierung der städtischen Landwirtschaft. NGO-Vertreter:innen begrüßen besonders die Überarbeitung des Pflanzenschutzgesetzes, welches bewirkt, dass, Ausnahmen ausgeschlossen, nur noch Pestizide mit geringem Risiko erlaubt sind. Diese Änderungen werden auch in die Öko-Kauf-Richtlinien Eingang finden und positiv zur Pestizidreduktion beitragen. Kritik wird geäußert an der Zögerlichkeit der Strategie, mittelfristig komplett auf chemisch-synthetische Pestizide zu verzichten, sowie der Ungenauigkeit mancher Maßnahmen. Im Allgemeinen aber kann die Strategie als Erfolg für NGO-Beteiligung an Gesetzgebungsprozessen, sowie als Beitrag zu einer sauberen Umwelt verbucht werden!

Weitere Infomationen: 
 

Wiener Strategie zur Pestizidminimierung