14. Oktober 2021 | News

Greenpeace und ÖKOBÜRO reichen EU-Beschwerde gegen ungarische Bauprojekt am Neusiedler See/Fertörákos ein

Greenpeace und ÖKOBÜRO fordern sofortigen Baustopp in Fertörákos - Österreich aus UVP-Verfahren ausgeschlossen und EU-Recht verletzt 

Greenpeace fordert gemeinsam mit ÖKOBÜRO einen sofortigen Baustopp des ungarischen Großprojektes. Auf eine Fläche von 60 Hektar Natur, das entspricht in etwa 80 Fußballfelder, sollen ein 4 Sterne-Hotel, ein Parkplatz und ein Yachthafen errichtet werden. Das Großprojekt liegt nicht nur inmitten der Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel und  Fertő-Hanság, sondern auch in Natura 2000 und Ramsar Feuchtgebiet. Zudem wird durch den Bau der UNESCO Welterbestatus des Neusiedler Sees gefährdet.

Österreich wurde nicht nur unzureichend über das Bauprojekt informiert, sondern auch aus dem UVP Verfahren ausgeschlossen. „Es wurde einfach nur pauschal ausgeschlossen, dass es zu grenzüberschreitenden Umweltauswirkungen kommt“, erzählt Katarina Zalneva (ÖKOBÜRO) im Ö1 Morgenjournal. Doch, obwohl das Projekt eindeutig EU-Recht verletzt, wurde es von den ungarischen Behörden genehmigt. Greenpeace und ÖKOBÜRO sehen das als einen klaren Rechtsbruch und fordern einen sofortigen Baustopp.

“Mit dem Bau des ungarischen Mega-Projekts am Neusiedler See tritt Ungarn EU-Recht mit Füßen. Anstatt, wie bei Umweltverträglichkeitsprüfungen üblich, die betroffenen Nachbarländer anzuhören und deren Meinungen zu berücksichtigen, hat Ungarn bei diesem Projekt gänzlich darauf verzichtet Österreich einzubinden”, sagt Sophie Lampl, Programmdirektorin bei Greenpeace in Österreich. „Wir fordern einen sofortigen Baustopp, um eine weitere Zerstörung des Naturjuwels zu verhindern und die dort heimischen Tier- und Pflanzenarten zu schützen“.
 

Presseaussendung Greenpeace

Gemeinsame Beschwerde von Greenpeace und ÖKOBÜRO

Factsheets zum Mega-Bauprojekt

Orf Burgenland: Umweltjuristin Katarina Zalneva zum Bauprojekt