SDG-Umsetzung für Zukunft von Wirtschaft und Arbeit bedeutender als Staatsziel Wirtschaftswachstum in der Verfassung.
Wien (OTS) - ÖKOBÜRO begrüßt, dass Wirtschaftswachstum in dieser Legislaturperiode nicht mehr als Staatsziel neben Umwelt- und Tierschutz, sauberes Wasser, Lebensmittelversorgung und Nachhaltigkeit in die Verfassung geschrieben wird. „Damit haben sich die vernünftigen Kräfte in Regierung und Parlament vorerst durchgesetzt, die begriffen haben, dass nachhaltiges Agieren nicht den Feind, sondern die Zukunft der Wirtschaft darstellt“, zeigt sich ÖKOBÜRO-Geschäftsführer Thomas Alge erfreut. In der nächsten Regierungsperiode wird man sich tatsächlich Zeit nehmen müssen, um das nachhaltige Zusammenspiel von Umweltschutz, Sozialstandards und Wirtschaft zum Vorteil aller ausführlich zu diskutieren und zu planen und gefährliche Schnellschüsse wie ein unüberlegtes Staatsziel zu vermeiden. Diese Diskussion benötigen wir auch für die Nachhaltigkeitsziele der UNO (SDGs – Sustainable Development Goals), zu deren Umsetzung bis 2030 sich Österreich verpflichtet hat.
Die SDG-Umsetzung benötigt eine klare Strategie und geradlinige politische Entscheidungen, damit die in den SDGs vorgesehen dauerhaften Arbeitsplätze, das nachhaltige Wirtschaftswachstum und der Umweltschutz miteinander in Einklang kommen. Dazu müssen die SDGs aber endlich auf die Agenda der Regierungsspitze. Während Angela Merkel für die Umsetzung der deutschen SDG-Umsetzung selbst die Verantwortung übernommen hat oder Tschechien ein eigenes SDG-Regierungsbüro unter Leitung des Ministerpräsidenten Bohuslav Sobotka eingerichtet hat, tagt in Österreich lediglich eine Arbeitsgruppe auf Beamtenebene. Auch fehlen Pläne, die längst überholte Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Jahr 2002 anzupassen . Wir fordern die Regierungsspitze und Obleute aller Parlamentsparteien daher dazu auf, die Verantwortung für die Umsetzung der SDGs zu übernehmen und im Rahmen einer neuen Strategie klare und langfristige Rahmenbedingungen für Österreich zu schaffen!
ÖKOBÜRO ist die Allianz der Umweltbewegung. Dazu gehören 16 österreichische Umwelt-, Natur- und Tierschutz-Organisationen wie GLOBAL 2000, Greenpeace, Naturschutzbund, VCÖ – Mobilität mit Zukunft, VIER PFOTEN oder der WWF. ÖKOBÜRO arbeitet auf politischer und juristischer Ebene für die Interessen der Umweltbewegung.
Weitere Informationen zu den SDGS:
SDG-Website der Vereinten Nationen: https://sustainabledevelopment.un.org/?menu=1300
Offener Brief von 144 österreichischen NGOs an die Regierung: http://www.oekobuero.at/ots_sdg_brief
Veranstaltung vom 1. Juni zur SDG-Umsetzung in Österreich, Tschechien und Finnland: https://www.ots.at/redirect/oekobuero6