Umsetzung muss Chefsache werden
Wien (OTS) - Anlässlich der ersten Vollversammlung von SDG Watch Austria fordert die zivilgesellschaftliche Allianz mit über 130 Mitgliedsorganisationen eine wirksame Umsetzung der Agenda 2030 und den 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs). Die Forderung wird in einem Brief mit konkreten Fragen an Bundeskanzler Sebastian Kurz erneut herangetragen.
Im Regierungsprogramm der Bundesregierung wird die Agenda 2030 explizit erwähnt. Sechs Monate nach Antritt der Bundesregierung zogen die Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses SDG Watch Austria bei der gestern stattfindenden Vollversammlung jedoch eine enttäuschende Bilanz: Bislang seien in Österreich noch immer keine Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda erkennbar. Das Bündnis fordert daher erneut einen klaren Plan zur Erreichung der Ziele ein.
„Deutschland hat bereits Anfang 2017 eine umfassende Strategie zur Erreichung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 beschlossen. Die deutsche Bundeskanzlerin hat ganz klar die Verantwortung übernommen und entsprechende Strukturen geschaffen. In Österreich gibt es trotz des Bekenntnisses im Regierungsprogramm keine erkennbaren Schritte zu einer wirksamen Umsetzung." sagt Thomas Alge, Geschäftsführer von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung. „Österreich könnte aufgrund seiner guten Ausgangslage Vorreiter bei der Umsetzung der Agenda 2030 werden. Nicht zuletzt im Zuge der unmittelbar bevorstehenden EU-Ratspräsidentschaft bietet sich eine ideale Gelegenheit dazu“ ergänzt Bernhard Zlanabitnig, Leiter des EU-Umweltbüros.
„Die Agenda 2030 ist ein globaler Aktionsplan für ein gutes Leben für alle. Mit ihren 17 Zielen will die Agenda 2030 die Zukunftsaussichten und Lebensperspektiven aller Menschen überall verbessern. Eine übergeordnete Strategie zur Erreichung der SDGs in Österreich fehlt leider noch. Die Erreichung der SDGs muss Chefsache werden.“, ergänzt Annelies Vilim, Geschäftsführerin des Dachverbands AG Globale Verantwortung mit 35 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe.
„Die Zeit drängt. Ein partizipativer und strukturierter Prozess könnte notwendige Kräfte mobilisieren, um einen transparenten und qualitätsvollen Umsetzungsprozess aufzusetzen. Es gibt viele fachlich versierte Stakeholder, die sich für die SGDs engagieren und die Regierung inhaltlich unterstützen würden.“ so Anja Appel, Geschäftsführerin der KOO, der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission.
SDG Watch Austria ist die zivilgesellschaftliche Plattform für die Verwirklichung der UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs).